Lange Wartezeiten und fehlendes Feedback: Der stille Albtraum jedes Bewerbers

Lange Wartezeiten und fehlendes Feedback: Der stille Albtraum jedes Bewerbers

Sanduhr halbleer

Du kennst diese Situation bestimmt: du schickst eine Bewerbung ab und wartest. Und wartest. Und wartest. Plötzlich fühlst du die wie in einer Art Zwischenraum - ein Ort, an dem die Zeit stillsteht und deine E-Mails sich in ein schwarzes Loch verwandeln. Keine Antwort, kein Feedback, nichts. Willkommen in der Realität vieler Jobsuchender!

Doch warum ist das so? Und was sagt das über die Arbeitswelt von heute aus?

Die Stille nach dem Absenden

Du hast stundenlang an deiner Bewerbung gefeilt, dein Anschreiben perfektioniert und deinen Lebenslauf auf Hochglanz poliert. Mit dem Klick auf "Senden" schickst du deine Hoffnungen und Täume in die digitale Welt. Und dann? Stille.

Diese Stille ist nicht nur unhöflich - sie kann auch psychologisch sehr belastend sein. Studien zeigen, dass  Unsicherheit und mangelnde Kontrolle zu Stress und Frustration führen. Bewerber fühlen sich oft wie Geister - unsichtbar, ignoriert und ohne Wertschätzung. Dabei wäre ein einfaches "Wir haben deine Bewerbung erhalten" oder "Es dauert noch etwas, danke für deine Gedult" schon ein grosser Schritt in die Richtige Richtung.

Warum Unternehmen schweigen

Natürlich gibt es Gründe, warum Unternehmen nicht immer zeitnah antworten. Personalabteilungen sind oft überlastet, Bewerbungsfluten enorm und interne Prozesse langwierig. Doch ist das wirklich eine Entschuldigung für komplettes Schweigen?

In einer Welt, in der Technologie und Automatisierung so viele Prozesse beschleunigen können, wirkt das Fehlen von Feedback wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Es gibt Tools, die automatische Antworten versenden können. Warum also nicht nutzen?

Was fehlendes Feedback über die Unternehmenskultur aussagt

Ein Unternehmen, das Bewerber ignoriert, sendet eine klare Botschaft: "Du bist uns nicht wichtig." Und das ist problematisch. Denn wie ein Unternehmen mit Bewerbern umgeht, sagt viel über seine Kultur aus. Wenn schon im Bewerbungsprozess kein Respekt und keine Wertschätzung gezeigt werden, wie sieht es dann erst im Arbeitsalltag aus?

Feedback ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern auch ein Zeichen von Professionalität. Unternehmen, die sich die Zeit nehmen, Bewerbern Rückmeldung zu geben – selbst wenn es eine Absage ist –, zeigen, dass sie Menschen schätzen. Und das ist eine Eigenschaft, die Top-Talente anzieht.

Was du als Bewerber tun kannst

Natürlich kannst du als Bewerber die Prozesse eines Unternehmens nicht ändern. Aber du kannst proaktiv handeln:

  1. Nachhaken: Wenn du nach drei Wochen nichts gehört hast, schreib eine freundliche Nachfrage. Das zeigt Interesse und Engagement.
  2. Mehrere Eisen im Feuer haben: Verlasse dich nicht auf eine einzige Bewerbung. Streue deine Fühler weit aus, um nicht in die Wartefalle zu geraten.
  3. Feedback einfordern: Wenn du eine Absage bekommst, frag nach konstruktivem Feedback. Das kann dir helfen, dich zu verbessern.
  4. Geduld üben (aber nicht zu viel): Warten ist Teil des Spiels, aber setze dir selbst eine Grenze, wie lange du auf eine Antwort warten willst.